Menschen mit Behinderung

 

Typische Einsatzbereiche

Einsatzstellen im Tätigkeitsbereich "Menschen mit Behinderung" sind zum Beispiel:

  • Wohngruppen
  • Betreuungs-, Förder- und Beschäftigungseinrichtungen (z.B. integrative Kitas, Schulen oder Werkstätten)
  • Pflege- und Freizeiteinrichtungen
  • Familienbegleitung (z.B. Familienentlastender Dienst), individuelle Schwerstbehindertenbetreuung
Was macht man da alles?
  • Begleitung, Betreuung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ und Assistenz in allen Lebenslagen
  • Hilfe im Alltag wie z.B. beim Essen, bei der Körperpflege, bei verschiedenen Aktivitäten; Begleitung zur Schule, zum Einkaufen, zu Freunden, zu Ausflügen, zum Arzt u.a.; Veranstaltungen und Feste organisieren, Fahrdienste
  • in (Förder-) Schulen z.B.: Begleitung in Unterricht und Schulalltag, Gestaltung von Veranstaltungen, Hausaufgabenbetreuung
  • in Wohneinrichtungen z.B.: Hilfe beim An- und Ausziehen, beim ins Bett gehen; hauswirtschaftliche Tätigkeiten, Mithilfe bei Therapien
Was sollte ich für diese Tätigkeit mitbringen?
  • keine Berührungsängste
  • Offenheit
  • Einfühlungsvermögen
  • Geduld
  • Verantwortungsgefühl
  • Belastbarkeit
  • körperliche Fitness
  • Improvisationstalent
  • Teamfähigkeit
  • teils Führerschein und gute Fahrpraxis
Was bringt mir das?
  • Einblick in Prozesse und Strukturen des gewählten Bereichs
  • Menschenkenntnis im Umgang mit Menschen mit und ohne Behinderungen
  • Persönlichkeitsbildung, eigenes Geschick erproben
  • berufliche Orientierung
  • Kontakte und Informationen für spätere Ausbildung/Praktika/Studienfächer
Typische Einsatzfelder

Im Tätigkeitsbereich "Menschen mit Behinderung" kannst du dich in unterschiedlichen Einsatzstellen engagieren. In Wohngruppen zum Beispiel kannst du Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag begleiten. Oder Familien unterstützen, die Angehörige mit einer Behinderung Zuhause pflegen und betreuen. Freiwillige helfen auch in Förder- und Beschäftigungseinrichtungen wie zum Beispiel integrative Kindergärten, Schulen oder Werkstätten oder auch in Pflegeeinrichtungen.

Was tun Freiwillige da alles?

Typische Tätigkeiten von Freiwilligen im Bereich "Menschen mit Behinderung" sind unter anderem:

  • Menschen mit Behinderung in allen Lebenslagen im Alltag begleiten, betreuen und unterstützen 
  • Grundpflege wie z.B. bei der Körperpflege unterstützen, Essen reichen, beim An- und Auskleiden helfen
  • hauswirtschaftliche Tätigkeiten
  • Begleiten zu Arztbesuchen, Therapien, Behördengängen, Einkaufen, zu Freunden und Veranstaltungen
  • Fahrdienste
Was sollte ich für diese Tätigkeit mitbringen?

Für eine Tätigkeit im Bereich "Menschen mit Behinderung" ist es hilfreich, wenn du Eigenschaften mitbringst wie:

  • Einfühlungsvermögen
  • Geduld
  • Offenheit
  • keine Berührungsängste
  • Verantwortungsgefühl
  • Belastbarkeit
  • Improvisationstalent
  • Teamfähigkeit
  • für Fahrdienste Führerschein und gute Fahrpraxis
Was bringt mir so ein Freiwilligendienst?

Mit einem Freiwilligen Internationalen Jahr mit "Menschen mit Behinderung" lernst du den Alltag in einem anderen Kulturkreis kennen. Du gewinnst Einblicke, wie in dem Land die Pflege, medizinische Versorgung und die Betreuungen von Menschen mit Behinderung organisiert ist und abläuft. Durch einen Freiwilligendienst in diesem Bereich lernst du Menschen mit und ohne Behinderung kennen. Du lernst, mit unterschiedlichen Menschen umzugehen. Du erwirbst soziale Kompetenzen, was deine Persönlichkeit stärkt. Erfahrungen in diesem Einsatzfeld helfen dir bei der beruflichen Orientierung.

Freiwillige erzählen
  • Joanna macht ein FSJ für Menschen mit Behinderung in Wiesbaden
  • Ida macht in Bremen ein FSJ in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung
  • Rebecca beginnt nach ihrem FSJ mit Menschen mit Behinderung eine Ausbildung bei Bethel
  • Mit einem BFD ü27 gelingt Rena ein beruflicher Neuanfang. Im Werkhus in Husum hat sie die Arbeit mit Menschen mit Behinderung kennengelernt und hat diese Arbeit zu ihrem Beruf gemacht.
  • BFD für Ältere: Klaus hat nach schwerer Krankheit als Freiwilliger neuen Lebensmut gefunden
Finde Stellen im Bereich Menschen mit Behinderung
STory

Anne-Susann
hilft behinderten 
Menschen

Anne-Susann ist als Freiwillige im Martinstift in Leipzig im Einsatz. In dieser Einrichtung der Diakonie leben etwa 70 Menschen, die von einer geistigen Behinderung betroffen sind. Eine abwechslungsreiche Tätigkeit, bei der es immer wieder Überraschungen geben kann.
 

7:00

Ich habe meistens Frühdienst. Da beginnt der Arbeitstag um sieben Uhr. In unserer Wohngruppe leben zwei Frauen und neun Männer. Morgens beginnen wir mit der Pflege. Wenn wir in die Zimmer kommen, sind die Bewohner meist schon wach. Zusammen mit einer Pflegerin helfe ich den Bewohnern aus dem Bett und dusche sie. Das ist zuweilen ganz witzig, wir machen gern Späße. Oft ist das Radio an und bei einer der Bewohnerinnen singe ich immer mit. Sie mag das Gewaschen-Werden gar nicht! Dann aber lacht sie über mein schiefes Singen und vergisst manchmal, was wir gerade machen. Zur Morgenpflege gehören noch Zähne putzen, bei den Männern rasieren, gemeinsam Kleidung aussuchen und beim Anziehen zu helfen. Die meisten Bewohner tragen außerdem Einlagen. Die müssen wir jetzt und später mehrmals am Tag wechseln. Im Durchschnitt helfe ich morgens bei drei Bewohnern. Einer ist immer schon fertig, bevor mein Dienst beginnt: Er arbeitet in einer Werkstatt und wird sehr früh zur Arbeit abgeholt.


8:30

Wenn wir mit der Morgenhygiene der Bewohnerinnen und Bewohner fertig sind, gibt es im Gruppenraum Frühstück. Je nach dem, was nötig ist, schmiere ich mal die Brötchen, schneide mal ein Brot klein, halte mal den Teller oder reiche direkt das Essen zu. Wir sind drei Mitarbeiter, das heißt, ich kann mich um zwei bis drei Bewohner kümmern.


9:15

Jetzt am Vormittag schauen einige aus der Wohngruppe Fernsehen, andere hören Musik oder gehen an die frische Luft. Manche begleiten wir zur „Tagesstruktur“ nebenan. Dort werden sie in ihrer Selbständigkeit gefördert. Ich aber bin zunächst mit Putzen beschäftigt. Je nach Wochentag bin ich mit dem Bäder säubern, Wäsche sortieren oder Zimmer reinigen an der Reihe. Meine Kolleginnen, Kollegen und ich teilen uns diese Aufgaben im Wohnbereich. Die Bäder müssen geputzt und gewischt, Handtücher und Einlagen aufgefüllt werden. Dreimal in der Woche reinigen wir die Bewohner-Zimmer. Und wenn die frisch gewaschene Wäsche aus der Wäscherei kommt, sortieren wir sie in die Kleiderschränke. Bleibt noch Zeit, mache ich einen Spaziergang mit einem Bewohner über das Gelände.

Die Arbeit hier gefällt mir sehr. Ich bin schon seit September in der Wohngruppe. Aber es kommt mir manchmal so vor, als seien es erst drei Monate! Natürlich ist es nicht immer einfach. Da gibt es zum Beispiel eine Bewohnerin, die schubst andere umher und lacht. Hier fällt es mir schwer, ernst zu bleiben und nicht mit ihr mit zu lachen. Es ist ja auch einfach witzig, wie sie sich verhält! Leider versteht sie das Mitlachen als Aufforderung, richtig loszulegen. Deswegen müssen wir sie manchmal kurz auf ihr Zimmer begleiten.

 


12:00

Wir bekommen das Essen aus der Hausküche. Bei ein, zwei Bewohnern helfe ich. Ich schneide Fleisch klein oder reiche das Essen zu. Viele können aber auch gut allein essen. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind alle zwischen 30 und 45 Jahre alt. Insgesamt sprechen sie wenig, viele leben mit schweren körperlichen und geistigen Behinderungen. Aber Menschen mit Behinderungen sind viel dankbarer als andere Leute, das habe ich hier gelernt! Auch wenn sie nicht viel sagen können – ich spüre ihre Dankbarkeit, etwa durch eine spontane Umarmung oder ein Lachen.


13:00

Einige Bewohnerinnen und Bewohner nutzen die Zeit für einen Mittagsschlaf. Einer macht oft einen Spaziergang. Neulich habe ich zusammen mit einer anderen Mitarbeiterin eine Bewohnerin beim Einkaufen begleitet. Da haben wir Geburtstags-Geschenke für einen ihrer Freunde besorgt.

Kennengelernt habe ich die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen während meiner Konfirmandenzeit. Unsere Pfarrerin ist mit uns in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen gewesen. Das fand ich interessant und hab mich um ein FSJ beworben. Ich hätte vorher nie gedacht, wie fröhliche Menschen mit Behinderungen sein können und wie viel Spaß man mit ihnen haben kann. Da hat sich mein Blick auf sie grundlegend geändert! Nach dem Freiwilligendienst möchte ich den Realschulabschluss nachholen, eine Ausbildung zur Sozialassistentin absolvieren und Heilerziehungspflegerin werden.


14:00

Zum Kaffeetrinken ist jetzt auch der Bewohner, der in der Werkstatt arbeitet, wieder gekommen. Wir helfen denen, die geschlafen haben, beim Anziehen und wechseln nochmals die Einlagen.


15:30

Die Frühschicht ist zu Ende. Feierabend.

 

Protokoll: Friedemann Sommer
 


VIDEO:
Menschen mit Behinderung // FSJ in der Beschützenden Werkstätte

Für Manuela (22) ist das die ideale Vorbereitung auf ihren Wunschberuf. Sie macht einen Freiwilligendienst in der "Beschützenden Werkstätte für geistig und körperlich behinderte Menschen Heilbronn e.V.". Vor ihrem FSJ hat sie mit einer Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin geliebäugelt. Und jetzt will sie das erst recht machen.

Für Manuela (22) ist das die ideale Vorbereitung auf ihren Wunschberuf. Sie macht einen Freiwilligendienst in einer Werkstätte für behinderte Menschen.

 

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