Kultur
Einsatzstellen im Tätigkeitsbereich "Kultur" gibt es zum Beispiel in:
- Museen
- (Musik-) Schulen
- Theater
- Archive
- Bibliotheken
- Bildungszentren
- Jugend- und Kindereinrichtungen
- Kirchengemeinden
- Kulturzentren
Typische Tätigkeiten im Bereich "Kultur" sind unter anderem - je nach Einsatzstelle:
- kunst-pädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche gestalten
- handwerkliche Tätigkeiten
- künstlerisches Gestalten
- Unterstützen bei der Technik
- Hilfe beim Planen und Organisieren von Kultur-Veranstaltungen und Aktionen
- Öffentlichkeitsarbeit
- wissenschaftliche Mitarbeit
- oftmals Umsetzen eines eigenverantwortlichen Kultur-Projekts
Für eine Tätigkeit im Bereich "Kultur" ist hilfreich:
- Interesse am gewählten Kultur-Betrieb und -Bereich hast
- Kreativität
- Spontanität
- Flexibilität (auch bei den Arbeitszeiten)
- Freude am eigenständigen Arbeiten
- Teamfähigkeit
- Aufgeschlossenheit
- musisches Talent (z.B. Musikinstrument, bildende Kunst, Schauspiel, ...)
- Einblicke in kulturelle Prozesse und Strukturen
- berufliche Orientierung
- Persönlichkeitsbildung
- Kontakte und Nachweise für spätere Ausbildung/ Praktika/ Studienfächer
Ein Freiwilliges Internationales Jahr (FIJ) im Bereich "Kultur" kannst du zum Beispiel in Schulen und bei sozialen Projekten machen, die mit kreativen Angeboten Kinder und Jugendliche oder auch Menschen mit Behinderung fördern. Einsatzstellen in der Kultur sind Theater, Museen oder Kultur-Zentren. Auch Kirchengemeinden können einen Schwerpunkt auf kulturelle Aufgaben haben.
Typische Tätigkeiten im Bereich "Kultur" sind unter anderem:
- Planen und Organisieren von Veranstaltungen (Konzerte, Theater, Vorträge, ...)
- kreative Angebote machen und gestalten
- Kunst- und Sprachunterricht unterstützen
- bei kulturellen Aktivitäten oder Veranstaltungen mitwirken
- Workshops vorbereiten und bei der Umsetzung helfen
- Öffentlichkeitsarbeit und Werbemaßnahmen gestalten
Für eine Tätigkeit im Bereich "Kultur" ist es hilfreich, wenn du über Eigenschaften verfügst wie zum Beispiel:
- Kreativität und Ideen
- musische Begabung (z.B. Musikinstrument, bildende Kunst, Schauspiel, ...)
- Freude daran, andere in ihrer Entwicklung zu fördern
- Eigeninitiative
- Teamfähigkeit
- Organisationstalent
- Offenheit und Flexibilität
- Neugierde
- Offenheit für die Kultur des Gastlandes
- Sprachkenntnisse
Mit einem Freiwilligen Internationalen Jahr mit Aufgaben in der "Kultur" kannst du viele Menschen in dem Gastland treffen. Du lernst die Kultur eines anderen Landes intensiver kennen. Für deine persönliche und kreative Entwicklung bekommst du neue Anregungen. Du bist kreativ tätig, lernst aber auch, Veranstaltungen zu planen und zu organisieren. Ob Kunst-Therapie, Event-Management oder kreative Jugendarbeit: Je nach Einsatzstelle sammelst du erste Erfahrungen in kreativen Berufsfeldern. Mit dem Auslandsjahr erwirbst du soziale und interkulturelle Kompetenzen.
Sophia blickt
hinter die
Kulissen
Amelie Sophia ist Bundesfreiwillige beim "bremer kriminal theater". Sie lernt dabei die verschiedenen Bereiche des kleinen Theaters kennen. Ein abwechslungsreicher Freiwilligendienst: Sophia arbeitet im Theater-Büro mit, hilft abends bei den Aufführungen, macht Regieassistenz und springt auch mal bei der Technik ein. Vermittelt hat ihr die Stelle sfd Bremen.
14:00
Heute ist Freitag. Da komme ich häufig erst am Nachmittag ins Büro. Denn freitags und samstags haben wir am Abend Vorstellung. Heute übernehme ich einen Abenddienst. Im Büro kümmere ich mich jetzt um die Theater-Organisation: Zum Beispiel E-Mails beantworten oder Buchungen von Theaterkarten prüfen. Wir sind ein kleines Team von fünf Festangestellten. Für die Abenddienste und kleinere Zuarbeiten gibt es eine Gruppe von Ehrenamtlichen und Honorarkräften. Gerade ist eine der Ehrenamtlichen für die Abendvorstellung ausgefallen. Jetzt muss ich schnell eine Vertretung organisieren.
15:00
Unsere Theaterkasse öffnet. Wir sind ein kleines Haus. Das heißt: Das Büro ist jetzt die Theaterkasse und ich mache den Vorverkauf. Drei Stücke bringen wir pro Spielzeit heraus, sieben stehen als Wiederaufnahmen auf dem Spielplan. Daneben gibt es Gastspiele, Lesungen. Einmal im Monat gibt's sonntags das "Mordfrühstück": eine szenische Krimi-Lesung mit Brunch. Häufig arbeite ich am Wochenende und abends, dafür ist der Montag frei.
18:00
Jetzt beginnt der Abenddienst. Wir sind zu zweit. Die heutige Vorstellung muss vorbereitet werden. Manchmal müssen wir noch die Bühne vom Vortrag aufräumen. Heute ist nur der Kühlschrank an der Theater-Bar zu bestücken, wir überprüfen den Saal und bereiten die Karten für die Abendkasse vor.
Das Schöne am Theater ist, dass man sich in Vielem ausprobieren kann. Es bleibt oft nicht bei Büro- und Abenddiensten. Bei "Sherlock Holmes & Der Hund der Baskerville" war ich sogar Regie-Assistentin. Regieassistenz hieß zunächst, bei allen Proben dabei zu sein. Die Proben dauerten mehrere Wochen, täglich von 10 bis 15 Uhr. Da hatte ich das Textheft in der Hand und habe alle Änderungen des Regisseurs notiert. War ein Schauspieler bei einer Probe mal nicht anwesend, stellte ich mich auf die Bühne und las dessen Text rein. Nebenbei habe ich Probenpläne erstellt oder mit der Requisite Kontakt gehalten. Als Regie-Assistentin habe ich viele Überstunden gesammelt. Die habe ich nach der Premiere abfeiert können.
19:00
Einlass für die Vorstellung: Zusammen mit der eingesprungenen Ehrenamtlichen kümmere ich mich um Abendkasse und Garderobe.
20:00
Das Stück beginnt. Es heißt "Dänische Delikatessen" und spielt in einem Fleischerladen. Weil wir es schon kennen, nutzen wir die Zeit und rechnen die Abendkasse ab. Ich könnte mich nach Absprache mit der anderen Abenddienst-Mitarbeiterin auch in die Vorstellung setzen.
Die Arbeitszeiten sind hier im Theater verschieden. Sie hängen davon ab, woran ich gerade mitarbeite. Gleich zu Beginn meines Freiwilligendienstes konnte ich bei einem Stück die "Technik fahren" – das heißt: Ich habe für den Ton gesorgt und das war eine ziemliche Herausforderung! Man sitzt hinter einem großen Mischpult und hat das Textheft mit Markierungen vor sich liegen. Jetzt muss man sich vor allem trauen, den richtigen Knopf im richtigen Moment zu drücken. Die Geräusche sind teilweise sehr laut und es gilt, genau den Punkt zu treffen: Wenn das Telefon noch klingelt, obwohl der Schauspieler schon abgehoben hat, wäre das blöd. Ton fahren ist wie mitspielen, ohne dass man gesehen wird. Und es macht großen Spaß.
21:00
In der Vorstellungs-Pause räume ich Gläser und Geschirr bei den Gästen ab oder bringe neue Getränke zum Tresen. Manchmal muss ich auch schnell in den Supermarkt rennen und etwas nachkaufen. Bei dem heutigen Stück geht's um Fleisch und wir können kein echtes nehmen. Zumal einige der Schauspieler Vegetarier sind. Einmal brauchten wir für den zweiten Teil der Vorstellung noch mehr "Fleisch". Da bin ich zum Supermarkt gerannt und habe Brot gekauft. Das haben wir ganz schnell rot eingefärbt, sah super aus!
22:10
Die Vorstellung ist zu Ende. An der Garderobe gebe ich die Jacken heraus. Danach räumen wir auf: Also Tische abräumen, Kerzen auspusten, Spülmaschine anwerfen und so weiter.
22:35
Kurz nach halb elf komme ich aus dem Theater. Gefühlt habe ich jeden zweiten Tag andere Arbeitszeiten. Aber das Gemeinschafts-Gefühl und die vielen Möglichkeiten hier finde ich wunderbar.
Protokoll: Friedemann Sommer