FSJ ist bei der Bewerbung ein Pluspunkt

Ein Freiwilligendienst im Lebenslauf ist von Vorteil. Lena Christiaans hat als Personalmanagerin für den Henkel-Konzern bereits viele Vorstellungsgespräche mit jungen Bewerberinnen und Bewerbern geführt. Wir haben sie gefragt, in welcher Hinsicht Freiwilligendienste wie das FSJ, weltwärts oder ein Bundesfreiwilligendienst die Karriere-Chancen verbessern.

Welchen Stellenwert hat für Sie bei Bewerbungen ein Freiwilligendienst?

Lena Christiaans, Personalmanagerin bei Henkel
Lena Christiaans: Wir schauen uns immer die Gesamt-Persönlichkeit an. Eine gute Ausbildung und sehr gute Noten sind die Voraussetzung, aber eben nicht alles. Wir möchten herausfinden, welcher Mensch dahinter steht. Wir suchen junge Menschen, die ein hohes Maß an Eigeninitiative, Offenheit und Neugierde mitbringen. Natürlich sind erste praktische Erfahrungen in Form von "klassischen" Praktika in der Wirtschaft wichtig, um in einem globalen Konzern wie Henkel einzusteigen. Ein freiwilliges soziales Jahr rundet jedoch das Gesamtbild einer Bewerbung ab - wenn er oder sie im Ausland war, umso besser. Soziales Engagement sagt viel über die Persönlichkeit eines Menschen aus.
 

Was genau bringen solche Bewerber mit?

Lena Christiaans: Ein Freiwilligendienst konfrontiert junge Menschen oft mit ungewohnten und nicht immer einfachen Bedingungen. Junge Menschen testen so ihre eigene Belastbarkeit im beruflichen Alltag. Sie lernen, ihre Leistungsfähigkeit und ihre persönlichen Grenzen besser einzuschätzen. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist Empathie. Man lernt, anderen Menschen gegenüber offen zu sein, sie besser zu verstehen und mit Toleranz und Respekt zu begegnen. Das alles sind Fähigkeiten, die im Berufsleben sehr wichtig sind.
 

Haben ehemalige Freiwillige bessere Karriere-Chancen?

Lena Christiaans: Soweit würde ich nicht gehen. Aber Menschen, die in jungen Jahren einen Freiwilligendienst machen, zeigen, dass sie bereit sind, sich einzusetzen. Und dass sie den Mut haben, etwas Neues zu wagen. Offenheit und Neugier sind beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere. Ausschlaggebend aber ist immer die individuelle Performance - also die Leistung des Mitarbeiters.

Interview: Klaus Martin Höfer

 

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